Was ist Psychotherapie? Was erwartet mich da? Für wen ist das geeignet?
Psychotherapie bekommt in unserer heutigen Zeit einen immer größeren Stellenwert. Vielleicht haben Sie schon einmal davon gehört, kennen Menschen die eine Therapie machen und sind neugierig geworden oder haben schon selbst Erfahrungen damit gemacht. Viele Menschen wenden sich an die Psychotherapie, wenn ein Leidensdruck im Leben entsteht oder schon zu lange besteht. Sie spüren, dass sie etwas verändern möchten und dass es so nicht mehr weitergeht. Andere Menschen möchten einfach etwas über sich selbst lernen, um ihr Leben noch freudvoller und tiefsinniger zu erleben. Wenn Sie Interesse an einer Psychotherapie haben, möchte ich zu ihrem mutigen Schritt gratulieren. Sie können stolz auf sich sein, ihr Leben in die Hand zu nehmen und Neugierde für ihr Innenleben zu empfinden.
In einer Psychotherapie spricht man regelmäßig mit einer/einem ausgebildeten Psychotherapeut/in. Dafür geht man in der Regel min. 1x pro Woche in die Praxis. Je nach Psychotherapierichtung profitiert man von der besonderen Ausbildung und der besonderen Gesprächsführung der/des Psychotherapeuten/Psychotherapeutin. Dabei geht es darum, die Gedanken, das bisherige und aktuelle Leben und die Ereignisse darin zu betrachten, Muster zu erkennen und die Möglichkeit zu entdecken sich weiter zu entwickeln. Das verringert oder schafft den Leidensdruck ab, Symptome verbessern sich über die Zeit und das Selbstbewusstsein wird gestärkt.
In Österreich sind derzeit 23 Therapierichtungen bekannt. Das bedeutet, dass sich eine Therapie unterschiedlich anfühlen kann, es manchmal etwas dauern kann, bis man die richtige Richtung findet, aber auch, dass ganz bestimmt für jeden etwas dabei ist. Ich übe die Therapierichtung „Psychoanalyse und Selbstpsychologie“ aus.
Wie läuft das alles ab?
Wenn Sie Interesse an einer Psychoanalyse oder Psychotherapie bei mir haben, dann melden Sie sich bitte zuerst per Telefon oder E-Mail bei mir. Wir vereinbaren dann einen Termin für ein oder mehrere Erstgespräche. In diesem Gespräch lerne ich Sie mal ganz entspannt kennen und wir finden heraus, ob wir miteinander gut arbeiten können. Stellen Sie dabei ruhig Fragen und hören Sie auf Ihr Gefühl. Auch ein Erstgespräch beziehungsweise die Suche nach der passenden Therapie kann schon Teil eines therapeutischen Prozesses sein, in dem ich Sie dazu einlade ganz auf sich zu hören und zu achten.
Im Erstgespräch informiere ich Sie auch über die Rahmenbedingungen der Therapie und nehme ein paar Ihrer Daten auf.
Da ich in Ausbildung unter Supervision stehe, brauchen Sie keine Überweisung vom Arzt, was auch bedeutet, dass die Therapie nicht über die Krankenkasse abgerechnet wird.
Was ist Psychoanalyse? Was ist Selbstpsychologie?
Vielleicht haben Sie schon einmal von der Psychoanalyse gehört. Bestimmt ist Ihnen Freud ein Begriff, oder die berühmte Couch. Aus der ursprünglichen klassischen Psychoanalyse haben sich im Laufe des letzten Jahrhunderts einige neue Richtungen entwickelt. Denn unsere Forschung geht immer weiter und ist immer im Einklang mit der Veränderung der Gesellschaft, den Anforderungen ans Leben und damit der Veränderung der menschlichen Psyche.
An gewisse Grundsätze halten sich jedoch alle psychoanalytischen Richtungen. Wir gehen davon aus, dass es in uns Vorgänge gibt, denen wir uns nicht immer bewusst sind. Diese Vorgänge sind großteils davon bestimmt, welche Beziehungserfahrungen wir von klein auf bis jetzt gemacht haben und welche Erlebnisse wir in welcher Form verarbeitet haben. Die Psyche möchte sich immer schützen und entwickelt bei Unstimmigkeiten oder gar einscheidenden Erlebnissen Mechanismen, die wir allgemein Abwehrmechanismen nennen. All das beeinflusst unser Leben, wie wir fühlen, denken und handeln. Psychische Symptome oder Defizite in der Persönlichkeitsstruktur weisen auf innere Konflikte oder fehlende oder schädliche Erfahrungen im bisherigen Leben hin. Meistens prägen diese schon die Kindheit, finden sich aber im alltäglichen Leben immer wieder. PsychoanalytikerInnen haben eine intensive und lange Ausbildung und sind hervorragend darin geschult, diese inneren Strukturen zu erfühlen, einzuordnen und darauf zu reagieren. Somit kann eine besondere Beziehung entstehen, in der Gedanken, Gefühle und bisherige Muster bearbeitet werden können.
In der Selbstpsychologie sind wir darauf geschult unsere Empathiefähigkeit zu nutzen. Die Entdeckung, Erforschung und Verfeinerung der Empathiefähigkeit stammt von Heinz Kohut. In der Praxis ist damit gemeint, dass wir mit unseren Klienten und Klientinnen gemeinsam auf die Reise gehen, um immer mehr zu verstehen, was in deren Leben bisher passiert ist, was aktuell passiert, wie sich das anfühlt und welche Zusammenhänge es darin gibt. Dabei stellen wir immer wieder unser Verständnis und unsere Expertise zur Verfügung. Die Selbstpsychologie steht im Einklang mit aktuellen Ergebnissen der Säuglings- Bindungs- und Gehirnforschung ist somit eine moderne Weiterentwicklung der klassischen Psychoanalyse. Wir fokussieren uns darauf, wie sich der Klient/die Klientin selbst und andere subjektiv erlebt und welche Strukturen, aber auch Wünsche und Ideale im Klienten/in im Laufe des Lebens entstanden sind. Die Selbstpsychologie steht für eine gesunde Entwicklung, die dem Menschen bestmöglich ein Leben im Einklang mit sich selbst, seiner Umwelt und seiner persönlichen Entfaltung ermöglicht.
Wir sind bemüht um das gemeinsame Erschaffen einer angenehmen Atmosphäre, die Ihnen den Raum gibt sich zu erforschen
und zu entwickeln. Mehr Information über die Selbstpsychologie erhalten sie u.A. auf der Website www.selbstpsychologie.at
Warum die Couch?
Schon Freud hat mit der Frage experimentiert, wie man möglichst entspannt miteinander therapeutisch arbeiten kann. Vor allem bei einer hochfrequenten Psychoanalyse kann es erleichternd sein, wenn man bequem auf der Couch liegen kann um den Gedanken freien Lauf zu lassen. Auch die Erfahrung, dass die Therapeutin nicht gegenüber sitzt und Blickkontakt besteht, kann es einfacher machen über seine Gefühle zu sprechen. Wenn Ihnen die Couch Unbehagen bereitet, ist sie natürlich kein Zwang. Viele Menschen sind jedoch auch neugierig auf die Erfahrung im Liegen und empfinden sie als angenehm und stützend. Wir können gerne gemeinsam herausfinden, wie Sie sich am besten fühlen. Das klassische hochfrequente psychoanalytische Setting findet jedoch auf der Couch statt.